Symposien & Labore

laPROF veranstaltet impulsgebende Symposien und Konferenzen zu zeitgenössischen Theaterformen und bringt im Format Labor für performatives Forschen Künstler*innen und Wissenschaftler*innen mit den Teilnehmenden in Austausch.

 

2022/2122 Wer werden wir gewesen sein – Gedankenspiele aus einer Welt in 100 Jahren (22./23. 11. 2022 Naxoshalle Frankfurt und online über www.laprof.de)

Im Jahre 2122 treffen sich Humanoide aller Spezies, um das hundertjährige Jubiläum einer Tagung in der damaligen Frankfurter Naxos-Halle zu begehen. Sie fragen sich, wie sich seitdem das, was man damals als Darstellende Künste bezeichnet hat, zu einer sozialen Kommunikationsform weiterentwickelt hat. laPROF Hessen und vfdk Bayern kooperierten seit Anfang 2022 im Rahmen einer #takeheart -Netzwerk-und Strukturförderung des Fonds Darstellende Künste. Mit „2122 — Wer werden wir* gewesen sein?“ wurden gemeinsam mit Akteur*innen, Visionär*innen, Aktivist*innen neue Zukunftsszenarien entworfen. Dabei ging es nicht nur um Theater als Alltagspraxis, sondern um dessen Reflexion im Kontext neuer gesellschaftlicher Lebensformen und veränderter Denk- und Wahrnehmungsweisen. Mit Beiträgen von und mit: Initiative für Solidarität am Theater – IsaT, Joanna Mechnich (Trainerin für rassismuskritische und intersektionale Bildungsarbeit und Empowerment), Martin Schick (Kunst- und Kulturschaffende Person), Magda Drozd (Soundkünstlerin), Friederike Habermann (Historikerin), Performing for Future (Netzwerk), Lars Moritz (Urbanist, Künstler), Cornelia Niemann (Schauspielerin), 3 hasen oben (Perfomer*innen), Amelia Uzategui Bonilla (Performerin), NIX (Performance Künstler*in), EgoZen (Visuals). Projektleitung: Daniela Aue, Jan Deck, Agnes von Einem, Jule Kriesel, Jörg Thums.

(Post)Pandemisch Performen – Ästhetische Strategien (26./27.8.2021 Naxoshalle Frankfurt und online auf www.laprof.de)

Die Corona-Pandemie und der damit verbundene Lockdown haben einige Kulturarbeitende in große Nöte gebracht. Zugleich haben die vielen Corona-Fördertöpfe für andere Künstler*innen die Möglichkeit eröffnet neue ästhetische Wege zu gehen. Neben Video-Streams setzten sie hierfür Telefone, Messenger-Dienste oder Webseiten als Medien neuer performativer Umsetzungen ein. Die Kunst war, im Gegensatz zu manchen Behauptungen, während der Pandemie nicht abwesend, sondern auf anderen Wegen unterwegs. Mit der hybriden Konferenz (Post)Pandemisch Performen haben wir eine erste Bilanz über die ästhetischen Strategien, die während der Pandemie entstanden sind, gezogen. Im Fokus standen dabei video-basierte Arbeiten sowie neue interaktive Formate und Formen, welche die pandemie-bedingten Einschränkungen kreativ nutzten. Sind das nur momentane Erscheinungen oder werden sie vorhandene Ästhetiken und Arbeitsweisen dauerhaft verändern? Mit Christian Rakow (Nachtkritik), Katharina Pelosi (SWOOSH LIEU), Lilian Halfen/Milena Wichert (HELLA LUX), Ossian Hain (imaginary company), Hannah Biedermann (pulk fiktion), Regina Busch-Hartmann (Daedalus Company), Kristofer Gudmundsson (vorschlag:hammer), Christiane Hütter (Autorin, Psychologin), Kajetan Skurski und Laurenz Raschke (studio beisel), Solveig Hörter, Jan Phillipp Stange. Projektleitung: Jan Deck und Svenja Polonyi. Organisatorische Mitarbeit: Jörg Thums.

Die Durchführung wurde durch die Kooperation mit NAXOS ermöglicht. Die Konferenz ist Teil des Projektes “Wissensaustausch für die Zukunft” von laPROF Hessen e.V. Gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Labor für performative Stadtforschung: Die unsichtbare Stadt (8.-10.9.2017  Studierendenhaus Frankfurt/Main)

Unter der Oberfläche der Bilder versteckt sich die unsichtbare Stadt. Zum einen mit ihren unterschiedlichen Lebensformen, ihrer Geschichte, ihrem Werden und Vergehen, zum anderen mit ihren Grenzen, Ausgrenzungen und Ausschlüssen. Beim Labor für performative Stadtforschung forschten Künstler_innen mit den Teilnehmenden und machten dabei ihre Arbeitsweise transparent. Laborleiter*nnen: Eleonora Herder/ Lisa Hahn, Ligna, Friendly Fire, Diana Wesser. Mit einer Stadtteilführung von Norbert Sassmannshausen. Projektleitung: Jan Deck

Labor für performatives Forschen: Nachhaltig anders (27.-30. 11. 2014 Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/Main)

Nachhaltigkeit  in verschiedenen politischen Bewegungen mittlerweile anders verstanden. Es geht weniger um Ökologie oder Umweltschutz, um Konsumverzicht oder Bioläden, sondern um ein gerechtes, solidarisches und ressourcenschonendes „gutes Leben“ im Weltmaßstab, um Ansätze alternativer Ökonomie. Aktivist*innen und Künstler*innen forschten mit den Teilnehmenden an diesen Themen:  Laborleiter*nnen: Sibylle Peters / Brett Scott, Rebecca Egeling/ Iver Ohm, Martin Schick/ Susanne Brehm. Projektleitung: Jan Deck

Labor für performatives Forschen: Öffentliche Räume (24.-28. 10. 2012, Evangelische Akademie Römer 9 Frankfurt/Main)

In einer „Global City“ wie Frankfurt  ist der öffentliche Raum der Ort, an dem Politik sichtbar wird: Themen wie Überwachung und Sicherheitsdiskurs, Gentrifizierung und Vertreibung gesellschaftlicher Minderheiten oder die Umwandlung von öffentlichem Raum in teilprivatisierte Konsumräume liegen quasi auf der Straße. Künstler*innen und Wissenschaftler*innen stellten in ihren Laboren den Teilnehmenden ihre Herangehensweisen vor und tauschen sich über die jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen künstlerischer und wissenschaftlicher Forschung aus. Laborleiter*innen: red park / Anne Vogelpohl, Diana Wesser/ Verena Kuni/ Ralph Fischer, Ligna/ Ellen Bareis. Projektleitung: Jan Deck.

performing moving pictures – Darstellende Kunst und Video (Symposium, 18.-20. 11. 2011 Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/Main)

Die Verwendung von visuellen Medien in Theater und Tanz gehört schon zur Normalität.  Im Zeitalter von Begriffen wie Mulltimedialiät und Interdisziplinarität wird immer wieder auf Video-, Film- oder Internetprojektion zurückgegriffen. Dennoch mangelt es nicht selten an einer substanzhaltigen Auseinandersetzung mit den anderen Medien, die über ein instrumentelles Verhältnis hinausreicht. Ziel des Symposiums war es, diese Auseinandersetzung zu vertiefen und einen Dialog über das Zusammenspiel beider Ästhetiken zu führen. In Kooperation mit dem Forum Diskurs Dramaturgie, einer AG der Dramaturgischen Gesellschaft. Referent*innen: Max Schumacher (Posttheater), Stéphane Bittoun, Simon Will (Gob Squad), Ulf Aminde, Andrea Bozic. Performances von 2+ Company und Mamoru Iriguchi.  Videoarbeiten von Eva Weingärtner, Björn Drenkwitz u.a. Projektleitung und Moderation: Jan Deck und Natalie Driemeyer

Geld oder Leben – Für ein Konjunkturpaket zugunsten der freien Darstellenden Künste in Hessen (2009, Studierendenhaus Frankfurt/Main)

Stop teaching! Neue Theaterformen mit Kindern und Jugendlichen  (Symposium und Festival, 3.-7. 9. 2008 Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/Main)

Neue Theaterformen werden zunehmend mit Kindern und Jugendlichen erarbeitet, die als Akteure und als Experten ihres Alltags ernst genommen werden: Ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Persönlichkeiten fließen ein – es geht nicht länger darum, sie durch Theater zu erziehen.
Die Arbeit mit Laien ist längst ein wichtiger Teil neuer Formen des professionellen Theaters geworden. Theater bekommt auf diese Weise wieder verstärkt den Charakter eines sozialen Experiments, in dem jeder Mensch mit seiner Persönlichkeit einen Beitrag leisten kann. Dadurch entstehen Freiräume für Kreativität jenseits pädagogischer Zielvorgaben. Stop teaching! reflektierte diese Projekte erstmals umfassend und zeigte einige Performances. Mit Performances von: Tim Etchells/ VICTORIA, Maria Magdalena Ludewig, LUNATICS PRODUCTION, Nicole Peisl/Herder Boys, Showcase Beat les Mots. Referent*innen: Brigitte Dethier, Hans-Thies Lehmann, Jan Linders, Eva Meyer-Keller und Sibylle Schmidt, Nicole Peisl, Pascale Petralia, Gerd Taube, Kristin Westphal u.a. Projektleitung: Jan Deck und Patrick Primavesi.

Leaving the route 4 – Freies Theater und Ökonomie  (Symposium 12.-14. 12. 2008, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/Main)

Wie wird Ökonomie in Theater, Tanz und Performance künstlerisch thematisiert? Wie könnten neue ökonomische Modelle aussehen, welche eine Zukunft der freien Theaterszene sichern? In welchem Verhältnis steht die Ökonomie künstlerischer Arbeit zur Ökonomie eines immer mehr von Konkurrenz geprägten Unterhaltungsmarktes? Diese und weitere Fragen ging das Symposium mit einer Reihe Expert*innen nach. Referent*innen: Adrienne Goehler, Katja Hergenhahn, Andreas Liebmann, Alexander Opitz, Gabriele Osswald, Patrick Primavesi, Jochen Roller, Max Schumacher, Melanie Suchy, Kathrin Tiedemann, Gordon Vajen, Judith Wilske. Projektleitung: Jan Deck und Angelika Sieburg.

Leaving the route 3 – Das Politische in zeitgenössischen Theaterformen  (Symposium 24./25. 11. 2007, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt/Main)

In zeitgenössischen, postdramatischen Tanz- und Theaterformen ist das Politische präsent, wenn auch häufig indirekt. Es geht oft nicht mehr darum, politisches Theater zu machen, sondern man macht Theater auf politische Weise: Nicht Inhalte sind dafür entscheidend, sondern die Formen des Theaters, die Materialien, Darstellungsweisen, Auswahl der Akteur*innen, die Reflexion über die Zuschauenden und die Räume. Das Symposium spürte das Politische im zeitgenössischen Theater auf und suchte nach Kontinuitäten und Brüchen seit den siebziger Jahren. Referent*innen: Peter Danzeisen, Miriam Dreysse, Henning Fülle, Astrid Griesbach, Hofmann und Lindholm, Jan Linders, Patrick Primavesi. Projektleitung: Jan Deck und Angelika Sieburg.

2006: Leaving the route 2 – Die Rolle des Zuschauers 8.10. und 28./29.10. 2006 (Symposium Künstlerhaus Mousonturm, in Kooperation mit plateaux- Festival für junge Regie)

Seit Brechts epischem Theater rücken die Zuschauer*innen immer mehr in den Mittelpunkt theatraler Diskussion und Praxis. Im zeitgenössischen Theater sind sie oft Hauptaugenmerk der Aufführung. Das Symposium beschäftigte sich mit der Rolle des Publikums in den Darstellenden Künsten.  Referent*innen: Carl Hegemann, Stefan Kaegi, Hans-Thies Lehmann, Florian Malzacher, Oblivia, Jan-Philipp Possmann, Patrick Primavesi, Christel Weiler. Workshops: David Lakein, Heike Scharpff, Max Schumacher. Projektleitung: Jan Deck und Angelika Sieburg.

2005: Leaving the route – Ansätze jenseits klassischen Theaters (Symposium 17.12. 2005, Markuszentrum der EKHN Frankfurt/Main)

Seit der vorletzten Jahrhundertwende stehen die Begriffe und Praktiken des klassischen Theaters immer wieder grundlegend in Frage. Noch nie gab es so viele unterschiedliche Arbeits- und Aufführungspraxen. Bereits mit Brechts Epischen Theater begann ein Bruch mit dem herkömmlichen Verständnis von Theater, welche vom postdramatischen Theater radikalisiert wird. Das Symposium beschäftigt sich mit unterschiedlichen Ansätzen in den zeitgenössischen Theaterformen. Referent*innen: Heiner Goebbels, Paul Binertz, Johanna Freiburg (She She Pop/Gob Squad), Jens Roselt. Workshops: Alexander Brill, red park, Swen Steinhäuser. Performance: Steffi Weismann. Projektleitung: Jan Deck und Angelika Sieburg.