Zur Hessischen Landtagswahl am 28.10.2018 stellen wir die im Landtag vertretenen Parteien, ihre Programmatik bezüglich der freien Darstellenden Künste und ihre kulturpolitischen Sprecher*innen vor. Den Anfang machen wir mit der stärksten Partei bei der letzten Wahl, der Christlich Demokratischen Union (CDU). Mit Boris Rhein stellt sie seitdem den Minister für Wissenschaft und Kunst.
Das Programm
Im Wahlprogramm der CDU für die nächste Wahlperiode findet sich zunächst ein Bekenntnis zur Breite der Hessischen Kulturlandschaft. Der Kulturfonds Rhein-Main soll auf weitere Kommunen ausgedehnt und das Förderprogramm „Kulturkoffer“ nach der Wahl weitergeführt werden. Die Bestandaufnahme der Kultur in Hessen durch den Kulturatlas soll als Grundlage dienen, über Verbesserungen nachzudenken. Die CDU möchte zudem das Modellprojekt „LandKulturPerlen“, ein Förderprojekt für Kultur im ländlichen Raum, auf andere Kommunen ausweiten. Zu den freien Darstellenden Künsten finden sich zwei Sätze die Hoffnung machen: „Die freie Theaterszene leistet eine hervorragende Arbeit. Deshalb wollen wir die Unterstützung des Landes in diesem Bereich weiter und nachhaltig ausbauen“.
Zum CDU-Wahlprogramm kommt man hier
laPROF-Fragen zur Wahl
Bei den Fragen von laPROF wird das Lob für die freien Darstellenden Künste wiederholt. Gerade im ländlichen Raum ermögliche sie eine „kulturelle Grundversorgung“. Einige Forderungen von laPROF finden bei der CDU grundsätzliche Zustimmung: Eine Erhöhung der Gastspielförderung, eine bessere Unterstützung von Festivals, mehrjährige Fördermodelle und die Verbesserung der sozialen Lage. Jedoch möchte sich die CDU nicht für eine Erhöhung der Fördermittel einsetzen und verweist auf die Mittelsteigerungen in den letzten Jahren. Eine bessere Unterstützung im Administrations- und Qualifikationsbereich kann man sich jedoch vorstellen, ebenso mehr kooperative Strukturen zwischen öffentlichen Bühnen und freier Szene. Mehr Transparenz bei der Mittelverteilung durch die Jury lehnt die CDU ab: „Die jeweilige Jury hat hierbei nach unserer Auffassung berechtigten Anspruch auf Vertraulichkeit für ihre von einem hohen Verantwortungsbewusstsein und breiter fachlicher Perspektive getragenen Beratungen“.
Die ausführlichen Antworten der CDU auf unsere Fragen gibt es hier: Wahlprüfsteine_laPROF
Die Kandidatin
Die Sprecherin der CDU im Bereich Wissenschaft und Kunst ist Karin Wolff, ehemalige Lehrerin, später Kultusministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin bis sie 2009 zur einfachen Abgeordneten wurde und den Bereich Wissenschaft und Kunst übernahm. Sie sitzt im Landtag für ihren Wahlkreis in Darmstadt.
Zur Webseite von Frau Wolff geht es hier
Prognosen
Bei der letzten Wahl wurde die CDU mit 38,3 Prozent stärkste Partei, führt seitdem eine schwarz-grüne Koalition. Prognosen sehen deutliche Verluste, die letzten Umfragen taxieren die Partei zwischen 26-32 Prozent. Dennoch würde sie ihre Rolle als stärkste politische Kraft behaupten.
Aktuelle Umfragen zur Landtagswahl in Hessen finden sich hier
Foto: Karin Wolff (Quelle: CDU Hessen)