In unserer Reihe zur Hessischen Landtagswahl am 28.10.2018, bei der wir die im Landtag vertretenen Parteien, ihre Programmatik bezüglich der freien Darstellenden Künste und ihre kulturpolitischen Sprecher*innen vorstellen, sind wir bei der fünften und letzten Partei angelangt: Die Freien Demokraten (FDP).
Das Programm
Die FDP befürwortet eine freie und vielseitige Kulturlandschaft privater und öffentlicher Institutionen und Initiativen. Die Kulturfinanzierung soll beibehalten und verstetigt, Förderinstrumente und Förderregularien sollen evaluiert und weiterzuentwickelt werden, um unnötige Bürokratie abzubauen und Schwerpunkte zu setzen. Es gelte auch, die regionale, kulturelle Vielfalt zu stärken. Privates Engagement für Kunst und Kultur wollen die Freien Demokraten nachhaltig fördern. Auch die Auflegung eines neuen Kulturinvestitionsprogramms möchte man prüfen.
Das Wahlprogramm der FDP Hessen findet man hier
laPROF-Fragen zur Wahl
Für die FDP bilden die freien Darstellenden Künste einen unverzichtbaren Bestandteil der hessischen Kultur- und Theaterlandschaft. Man möchte den Prozess der Fördermittelvergabe straffen und insbesondere den Zeitraum zwischen Mittelbewilligung und Mittelauszahlung erheblich verkürzen. Zukünftig soll neben die projektbezogene Förderung eine mehrjährige Konzeptförderung treten, welche die Planungssicherheit erhöht und die (Weiter-)Entwicklung von Konzepten fördert. Die FDP strebt eine Ausweitung und strukturelle Veränderung der bestehenden Gastspielförderung an. Neben der Prüfung einer moderaten finanziellen Erhöhung dieser Fördermittel will die Partei den fachlichen und inhaltlichen Austausch zwischen Kulturschaffenden in den Metropolen und dem ländlichen Raum verstärken. Transparente Förderung, sowie die Diskussion zukünftiger kulturpolitischer Ziele mit den Akteur*innen sind der FDP ebenfalls wichtig. Die Forderung nach Honoraruntergrenzen findet man nachvollziehbar. Die FDP unterstützt die Forderung nach einer Erhöhung der Fördermittel für die freien Darstellenden Künste, jedoch nicht unabhängig von der Frage der prinzipiellen Veränderung der Förderstrukturen.
Die Antworten zu den Fragen von laPROF findet man hier: 2018-08-31 – WPS laPROF – darst_Kuenste
Die Kandidatin
Wiebke Knell ist Politikwissenschaftlerin und hat vor ihrem Einzug in den Landtag als Pressesprecherin gearbeitet. Sie hat sich lange Zeit bei den Jungen Liberalen engagiert, zuletzt 5 Jahre im hessischen Landesvorstand. Zudem ist sie Stadtverordnete ihrer Heimatstadt Neukirchen und Kreistagsabgeordnete im Schwalm-Eder-Kreis. 2017 rückte sie für FDP-Bundesgeschäftsführerin Nicola Beer in den Landtag nach und vertritt dort ihre Partei in den Ausschüssen „Umwelt, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ sowie „Wissenschaft und Kunst“.
Die Webseite von Wiebke Knell findet man hier
Prognosen
Bei der Landtagswahl 2013 muste die FDP lange zittern und kam mit 5,0 Prozent nur knapp in den Landtag. Aktuelle Umfragen sehen Zugewinne und einen klaren Wiedereinzug ins Parlament: Sie können mit 6-9 Prozent rechnen.
Aktuelle Umfragen zur Landtagswahl in Hessen finden sich hier
Foto: Wiebke Knell (Quelle: FDP Hessen)