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Hessen: Förderprogramm für Künstlerinnen

Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst legt ein neues Förderprogramm für Künstlerinnen aller Sparten auf. Stipendien und Projektmittel sollen in Hessen lebende oder arbeitende Künstlerinnen und in der Kultur tätige Frauen besser unterstützen, weil sie derzeit in den professionellen Künsten oft unterrepräsentiert sind. Die Ausschreibung für das Programm, das ein Volumen von 250.000 Euro haben wird, soll im Sommer starten, wie Ministerin Angela Dorn zum internationalen Frauentag am 8.3. bekanntgab.

Das Förderprogramm richtet sich an Künstlerinnen aller Sparten: Bildende Kunst, Musik, Komposition, Film, Darstellende Künste und Literatur. Unterstützt werden etablierte Künstlerinnen mit einem Hauptstipendium, talentierte Nachwuchskünstlerinnen mit einem Nachwuchsstipendium. Zusätzlich werden Projektmittel zur Umsetzung von Vorhaben bereitgestellt, also zum Beispiel die Realisierung eines Kunstwerkes, eine Ausstellung, ein Konzert, eine Theateraufführung, ein filmisches Projekt, der Druck einer Publikation oder eine Lesung. Die Projekte der Nachwuchsstipendiatinnen müssen in Hessen, die der Hauptstipendiatinnen können auch in einem anderen Bundesland oder im europäischen Ausland realisiert werden. Gefördert werden auch Künstlerinnengruppen, die ein spartenübergreifendes Projekt planen. Zusätzlich vergibt das Land Hessen bis zu fünf Arbeitsstipendien für die Vorbereitung von Projektvorhaben an Künstlerinnen, die sich in familiären Belastungssituationen befinden – etwa dann, wenn sie ein Kind erziehen oder Angehörige pflegen.

Über die Vergabe der Stipendien wird eine siebenköpfige Auswahljury entscheiden, in der neben Kunstministerin Dorn von ihr berufene Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums, der Hessischen Kulturstiftung und Expertinnen und Experten vertreten sein werden. Die Jury soll mindestens zur Hälfte aus Frauen bestehen. Künstlerinnen oder Künstlerinnengruppen werden Bewerbungen selbst einreichen können; qualifizierte Institutionen (Kunsthochschulen, Musikhochschulen, Hochschulen der Darstellenden Künste, Kunstvereine, Institutionen der Filmförderung, Institutionen der Literatur u. a.) können eine förderungswürdige Künstlerin vorschlagen. Die Verleihung der Stipendien ist zum Jahresende geplant.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst

Foto: Theaterperipherie: „They call her mother“ von Ewgenija Weiß und Hannah Schassner Foto: Diana Pfammatter 2017

 

Autor

Jan Deck ist Politikwissenschaftler, lebt in Frankfurt/Main und arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator. Seit über zehn Jahren arbeitet er für den hessischen Landesverband laPROF, seine Schwerpunkte sind Lobbyarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen. Er ist Mitglied verschiedener Juries und Beiräte, kuratiert Tagungen, Festivals und Labore. Als Herausgeber und Autor beschäftigt er sich mit verschiedenen Aspekten von Kunst und Gesellschaft.