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Nothilfetöpfe für Kulturschaffende

Mittlerweile gibt es jede Menge Unterstützung für Kulturschaffende wegen der Corona-Pandemie, auf allen Ebenen sind Fördertöpfe entstanden, die Projekte fördern oder Hilfsgelder verteilen. Doch noch immer gibt es Kulturschaffende, die durch alle Raster fallen. Hier ein paar Möglichkeiten auf unterschiedlichen Ebenen.

Beispielsweise die Initiative #coronakünstlerhilfe, die von dem Filmemacher und Singer – Songwriter Timm Markgraf & dem Unternehmer Benjamin Klein gegründet wurde. Sie hat das Ziel, Künstler*innen zu unterstützen die aufgrund von Covid-19 in eine finanzielle Notlage geraten sind. Hierzu werden Spendengelder gesammelt, die über den eigens für diesen Zweck neu gegründeten Verein „1st class session-Artist Support-e.V.“ treuhändisch verwaltet und verteilt werden. Dieser Verein dient ausschließlich dem Zweck, Künstler*innen, die insbesondere durch die aktuelle Pandemie unverschuldet in Notlage geraten sind, finanziell zu unterstützen. Kulturschaffende,  aufgrund der Corona-Pandemie seit dem 01.03.20 in einen Liquiditätsengpass geraten sind, können sich hier eintragen, um im späteren Auswahlverfahren berücksichtigt zu werden.

Ältere Künstler*innen (aller Genre), die zum kulturellen Ansehen der Bundesrepublik Deutschland beigetragen haben und durch Umstände verschiedener Art in eine finanzielle Notlage geraten sind, können vom Bundespräsidenten Mittel der Deutschen Künstlerhilfe erhalten. Es handelt sich um Ehrengaben des Bundespräsidenten als Ausdruck des Dankes für besondere kulturelle Leistungen. Die Künstler*innen können eine solche Hilfe bei ihrer Landeskulturverwaltung (z. B. beim Kulturministerium oder bei der Senatsverwaltung des jeweiligen Landes) »beantragen«. Die Künstler*innen können gleichsam auch von ihren Interessenverbänden oder Künstler*innen-Organisationen vorgeschlagen werden. Die Förderung erfolgt entweder in Form regelmäßiger Zahlungen – hauptsächlich für lebensältere oder schwer erkrankte Künstler*innen – oder als einmalige Zuwendung in akuten Notlagen. Bei einer auf Dauer angelegten Unterstützung beträgt die Zuwendungssumme jährlich 7.500 Euro, die in drei Teilbeträgen ausgezahlt wird. Die Einmalzahlungen belaufen sich derzeit auf einen Betrag von 2.300 Euro pro Kalenderjahr. Infos dazu findet man hier.

Kulturschaffende aus Frankfurt und Offenbach in Not können sich weiterhin an die Crowdfunding-Initiative KulturzeiterIN wenden, die schnell und unbürokratisch unterstützt. Sie helfen jetzt während der Corona Krise und schaffen gleichzeitig ein Netzwerk, das auch danach die kulturelle Vielfalt in Frankfurt und Offenbach zeigt und für die Interessen von Kulturschaffenden eintritt. Dabei können 500 Euro, bei besonderem Bedarf auch mehrfach, beantragt werden. Alles weitere findet man hier.

Kulturschaffende aus Frankfurt können zudem weiterhin den Notfallfonds des Frankfurter Kulturdezernats konsultieren, der kleine Projekte finanzieren kann. Formlose Anträge werden an das Kulturamt gerichtet. Die Höhe der Förderung liegt zwischen 500 und höchstens 5.000 Euro und wird zur Überbrückung einer Notsituation als Existenzhilfe in Form einer rückzahlbaren Zuwendung gewährt oder zur Finanzierung der künstlerischen Arbeit während der Krise als nicht rückzahlbare Zuwendung zur Durchführung kleinerer an die gegenwärtigen Umstände angepasster Projektvorhaben. In Einzelfällen kann eine gewährte Existenzhilfe später in eine nicht rückzahlbare Zuwendung geändert werden. Alles weitere findet man hier.

Bild von Wokandapix auf Pixabay

 

Autor

Jan Deck ist Politikwissenschaftler, lebt in Frankfurt/Main und arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator. Seit über zehn Jahren arbeitet er für den hessischen Landesverband laPROF, seine Schwerpunkte sind Lobbyarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen. Er ist Mitglied verschiedener Juries und Beiräte, kuratiert Tagungen, Festivals und Labore. Als Herausgeber und Autor beschäftigt er sich mit verschiedenen Aspekten von Kunst und Gesellschaft.