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Hessische Theaterakademie und laPROF: Modellversuch Kooperation mit freien Theaterhäusern


In einem zunächst auf drei Jahren angelegten Modellversuch kooperiert die Hessische
Theaterakademie ab 2020 mit ausgewählten Kontexten aus den Freien Szenen Hessens. Dadurch soll dem gewachsenen Bedarf an HTA-geförderten Koproduktionen mit freien Theaterhäusern begegnet werden. In einem eng mit laPROF e. V., der kulturpolitischen Vertretung der professionellen freien Darstellenden Künste Hessens, abgestimmten Pilotprojekt geht die Akademie assoziierte Partnerschaften mit drei Einrichtungen der so genannten freien Szenen in Hessen ein, um gemeinsam mit ihnen aktuelle Kooperationen zu vertiefen.

Auftrag der Theaterakademie ist es, die Studierenden der darstellenden Künste in Frankfurt/M., Offenbach und Gießen durch die Einrichtung und Pflege von vielfältigen Querverbindungen in die professionellen Berufsfelder dabei zu unterstützen, sich bestmöglich auf die Komplexität ihrer künstlerischen Laufbahn vorzubereiten. Es bestehen seit ihrer Gründung 2002 enge Partnerschaften mit allen Staats- und Stadttheatern in Hessen sowie weiteren Häusern in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Ab Januar 2020 werden nun mit dem Frankfurter studioNAXOS, ID_Frankfurt – Independent Dance and Performance e. V. und dem TNT – Theater neben dem Turm in Marburg drei Zusammenschlüsse auch aus den freien Szenen des Landes in den Studien- und Produktionsverbund als assoziierte Mitglieder aufgenommen. Das studioNAXOS wurde 2014 in den Frankfurter Naxoshallen von einer Initiative HTA-Studierender aus den Studiengängen Regie, Bühnenbild und Dramaturgie in Zusammenarbeit mit dem Theater Willy Praml gegründet. Es zeigt zeitgenössische Positionen aus Theater, Performance, Musik und Tanz und tritt für den Ausbau der Naxoshalle als kulturell genutztem Industriedenkmal ein. ID_Frankfurt wurde 2009 von Alumni des Tanzstudiengangs an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst gegründet, um durch Probenräume, Festivals und kulturpolitische Arbeit professionelle Arbeitsbedingungen für junge Künstler*innen aus Choregraphie und Performance zu schaffen. Das TNT in Marburg besteht seit 1983 und setzt einen Schwerpunkt auf zeitgenössische, experimentelle Ansätze in Theater und Performancekunst. Auf personeller Ebene bestehen dort wiederum enge Verbindungen zum Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft. Mit diesem Schritt möchte die HTA das impulsgebende Potential freier Produktionsbedingungen stärker an die Ausbildung koppeln und nicht zuletzt Hessen als attraktiven Arbeits- und Wohnort für zeitgenössische Theater- und Tanzschaffende weiter ausbauen.

Kontakt: Dr. Philipp Schulte, 0 170 / 2 812 571, schulte@hessische-theaterakademie.de

Foto: Naxoshalle, Theater Willy Praml

Autor

Jan Deck ist Politikwissenschaftler, lebt in Frankfurt/Main und arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator. Seit über zehn Jahren arbeitet er für den hessischen Landesverband laPROF, seine Schwerpunkte sind Lobbyarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen. Er ist Mitglied verschiedener Juries und Beiräte, kuratiert Tagungen, Festivals und Labore. Als Herausgeber und Autor beschäftigt er sich mit verschiedenen Aspekten von Kunst und Gesellschaft.