Die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Angela Dorn, hat den Masterplan Kultur des Hessen vorgestellt. Er soll die Leitplanken zukünftiger Kulturpolitik des Landes festlegen und ist Ergebnis eines umfassenden Beteiligungsprozesses: 18 Fachworkshops, 330 Expertinnen und Experten aus Kultur und Gesellschaft, drei Regionalforen in Nord- Süd- und Mittelhessen, rund 170 Anregungen von Bürgerinnen und Bürger in der Online-Beteiligung. Auch laPROF war an mehreren Workshops beteiligt. Das hessische Kabinett hat den Masterplan Kultur beschlossen, so soll er auch über die kommende Landtagswahl hinaus gültig bleiben.
Für die Freien Darstellenden Künste finden sind viele wichtige Ziele und Absichtserklärungen relevant. So bekennt sich Hessen zu einer qualitätsorientierten, zielgerichteten, nachhaltigen und bedarfsgerechten Förderung: „Ein wichtiges Kriterium dabei ist eine faire Entlohnung für die Kreativen, die zum Beispiel über verbindliche Honoraruntergrenzen sichergestellt werden kann. Zugleich bestehen zwischen Förderinstrumenten und dem insgesamt möglichen Fördervolumen Wechselwirkungen, die es stets zu berücksichtigen gilt. Das Land will hier im engen Austausch mit den Kulturakteuren die Prioritäten so setzen, dass sich einerseits die wirtschaftliche Lage der Künstlerinnen und Künstler nachhaltig bessert, die Kulturförderung in ihrer Vielfalt jedoch erhalten bleibt.“ Hessen will zudem Transparenz über die Förderentscheidungen des Landes und die wirtschaftliche Situation der Künstler*innen herstellen. Auch die Entbürokratisierung von Förderprozessen soll vorangetrieben werden.
Man möchte außerdem gezielt Kultur in ländlichen Räumen stärken, indem unter anderem Räume für künstlerisches Arbeiten in ländlichen Räumen besser gefördert werden, die Mobilität von kulturellen Angeboten verbessert und die Sichtbarkeit der kulturellen Einrichtungen vor Ort gestärkt werden. Die Kulturelle Bildung soll großen Stellenwert erhalten. Die Vernetzung der Kulturszene untereinander und mit dem Ministerium soll unter anderem durch einen hessischen Kulturrat erreicht werden.
Für erste Maßnahmen, die sofort in Angriff genommen werden sollen, stehen bereits 6,7 Millionen zur Verfügung. In wenigen Wochen soll eine neue Förderrichtlinie veröffentlichen, die Anregungen aus dem Masterplan-Prozess und der Corona Pandemie aufnimmt, um Förderverfahren zu vereinfachen und Bürokratie abzubauen. Ein Kulturbericht soll zukünftig mehr Transparenz über die Förderung des Landes zu schaffen.
Den Masterplan Kultur und verschiedene Erklärungen dazu kann man hier nachlesen.
Foto: Ministerin Angela Dorn, Quelle: kunst.hessen.de