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Zwei Festivals für die Freien Darstellenden Künste: Implantieren ’24 und Frauen*Theater-Festival

Nach dem Ende der Sommerpause beginnt direkt der Festival-Herbst. In Frankfurt/Main geht es sogar direkt mit zwei Festivals los: Implantieren ’24, ein Projekt von ID_Frankfurt, wurde bereits am 7.9. eröffnet und dauert bis zum 1.12. Das Internationale Frauen*Theater-Festival, das seit 2017 von protagon e.V. und einem Team um die künstlerische Leiterin Bárbara Luci Carvalho veranstaltet wird, eröffnet am 16.9. 

Implantieren ‘24 ist ein Performing Arts Festival „Auf den Ruinen der Universität“. Anlässlich des Spielortes auf dem ehemaligen Universitätscampus in Bockenheim in Frankfurt erforscht es, was auf dem ideellen Erbe und den baulichen Überresten der Universität Neues wachsen kann. Wie können wir gesellschaftliches Lernen ohne Ausschlüsse neu erfinden? Wie können wir heute von Kaputtheit lernen, anstatt für die Zukunft fit werden zu müssen? Dazu spannen 13 Projekte des Festivals die imaginäre Topographie einer Universität in Ruinen über die Spielorte in Neu-Isenburg, Offenbach und Frankfurt. Implantieren ‘24 ist die sechste Ausgabe des zweijährig stattfindenden Performance Art Festivals, und wird organisiert von ID_Frankfurt – Independent Dance and Performance e.V., in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk FESTIVAL FRIENDS. Alles wichtige hier.

Das Internationale Frauen*Theaterfestival (IF*TF) ist eine Veranstaltung zur Stärkung feministischer Perspektiven im zeitgenössischen Theater und der Darstellenden Kunst, zur Auseinandersetzung mit Geschlechterungerechtigkeit im Kulturbereich und zur Etablierung eines internationalen Künstler*innen- Netzwerks. Das Festival stellt sich 2024 die Frage nach „Safer Spaces “ für die nachhaltige Arbeit von Frauen. Das Ziel ist hierbei nicht, Menschen auszuschließen, um für sich selbst Sicherheit herzustellen oder dauerhaft exklusive Räume zu installieren, um die Sicherheit anderer zu gewährleisten, sondern eine Grundlage  für eine gemeinsame feministische Friedenskultur zu schaffen, die Diversität und Respekt vor unseren Unterschiedlichkeiten einbezieht und von der Teilhabe aller lebt. Dabei sucht man mit internationalen Künstler*innen aus Theater, Performance, Video, Bildender Kunst und Musik nach Momenten des intergenerationalen Dialogs, die radikal und utopisch sind. Mehr zum Festival hier.

Bild: Corpus d’aqua von Bárbara Luci Carvalho. Foto: Edith van Elzen.

Autor

Jan Deck ist Politikwissenschaftler, lebt in Frankfurt/Main und arbeitet als freier Dramaturg, Regisseur und Kurator. Seit über zehn Jahren arbeitet er für den hessischen Landesverband laPROF, seine Schwerpunkte sind Lobbyarbeit, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen. Er ist Mitglied verschiedener Juries und Beiräte, kuratiert Tagungen, Festivals und Labore. Als Herausgeber und Autor beschäftigt er sich mit verschiedenen Aspekten von Kunst und Gesellschaft.