Kulturpolitik

Teil-Lockdown in Deutschland trifft Freie Darstellende Künste

Die Bundesregierung sowie die Ministerpräsident*innen der Länder haben sich auf Maßnahmen geeinigt, die den enorm gestiegenen Infektionszahlen bezüglich der Corona-Pandemie Einhalt gebieten sollen. Neben vielen Einschränkungen des öffentlichen Lebens sollen Kulturveranstaltungen vom 2. November bis zum Ende des Monats untersagt werden.

Diese Maßnahme trifft die Freien Darstellenden Künste, deren Spielbetrieb erst seit wenigen Wochen wieder angelaufen ist, besonders hart. In Hessen hat laPROF vor Beginn der Spielzeit durch zwei Umfragen ermittelt, dass die hiesige Szene durch den Lockdown im Frühjahr trotz Hilfsprogrammen bereits Mindereinnahmen von 2,5 Millionen Euro erlitten hat. Durch die erneute Schließung dürften die Defizite entsprechend wachsen. Jetzt drohen Insolvenzen und Betriebsaufgaben, die nur durch weitere Hilfsmaßnahmen zu verhindern sind.

Die Theaterschließungen werden vorgenommen, obwohl in Theatern in diesem Land durch gute Hygienekonzepte bislang keine Infektionen passiert sind. Für die vielen Kolleg*innen, die mit viel Engagement und Vorsicht in die neue Spielzeit eingestiegen sind und die Corona-Regeln erfolgreich umgesetzt haben, ist dies nun besonders bitter. Bleibt zu hoffen, dass die Infektionszahlen schnell rückläufig sein werden und die Zeit der Schließung durch funktionierende Hilfsmaßnahmen überbrückt werden kann. laPROF fordert die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen auf, unbürokratische Hilfsprogramme aufzulegen und die Regularien der öffentlichen Förderung weiter zu flexibilisieren.

Foto: Gerd Altmann auf Pixabay

Autor

Jan Deck ist Geschäftsführer von laPROF und u.a. für Öffentlichkeitsarbeit zuständig